Es gibt wohl keinen Edelstein, der so sehr das lebendige Element Wasser verkörpert, wie der Larimar. Seine intensiv türkise bis hellblaue Farbe lässt den ungewöhnlichen Heilstein beinahe wie versteinertes Wasser aus einem tropischen Paradies wirken. Zum Teil entwickelt sich bei seinem Wachstum auch eine wolkige oder eisige Struktur, in der markante Farbverläufe von blau zu weiß auftauchen. Manchmal sind sie auch ein wenig grün, violett oder farblos. Es handelt sich um ein Mineral, das vergleichsweise selten auf der Erde ist. Diese Eigenschaft macht Larimarsteine aber nur noch exklusiver. Zu den Besonderheiten zählt, dass der Stein erst vor wenigen Jahrzehnten entdeckt wurde. Außerdem gibt es weltweit nur eine einzige Mine, die in der Karibik liegt.


Das Wichtigste in Kürze

  • Der Larimar ist ein Edelstein von leuchtend blauer Farbe.
  • Er wurde erst 1974 entdeckt und ist nach einer ganz besonderen Frau benannt.
  • Der Stein ist noch kein klassischer Heilstein, da ihn bisher keine Tradition auszeichnet.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Larimar?
  2. Wie wurde der Larimar entdeckt?
  3. Was bedeutet das Wort Larimar?
  4. Vorkommen und Abbau: Wo kommt Larimar her?
  5. Wofür verwendet man Larimar?
  6. Was ist ein Larimar wert?
  7. Ist Larimar ein Heilstein?
  8. Wie pflegt und reinigt man Larimar richtig?
  9. Fazit zum Heilstein Larimar

1. Was ist Larimar?

Der Edelstein enthält unter anderem die chemischen Elemente Cobalt und Vanadium. Letzterer Stoff ist für seine blaue Farbe verantwortlich. Aus wissenschaftlicher Perspektive liegt eine Varietät von Pektolith oder Alaska Jade vor. Ein wichtiger Unterschied liegt darin, dass echte Larimare im Vergleich zu Pektolith sehr viel härter sind. Außerdem unterscheiden sich die Mineralien anhand ihrer Farbe. Die blaue Varietät erinnert eher an das Meer, während Pektolith fast so durchsichtig und farblos wie Glas ist.

2. Wie wurde der Larimar entdeckt?

Ein Mann namens Miguel Méndez gilt heute als Entdecker des Larimars. Er ist auch für die Namensgebung verantwortlich. Zusammen mit Norman Rilling, einem Freiwilligen des Friedenskorps, fand er 1974 in der Provinz Barahona in der Dominikanischen Republik ein paar dieser Edelsteine nahe der Küste. Als Fundort gilt ein Strand, der in der näheren Umgebung des Bahoruco-Gebirges liegt. Durch die Nähe zum karibischen Meer kam schnell das Gerücht auf, dass die Steine mit der blauen Farbe aus dem Meer stammen müssen. Wie sich später herausstellte, wurden sie jedoch von einem Fluss angespült, der aus dem nahen Gebirge ins Meer fließt.


Auch wenn sich die offiziell datierte Entdeckung erst vor wenigen Jahrzehnten ereignet hat, dürften diese Edelsteine einigen wenigen Personen in der Region schon früher bekannt gewesen sein. Miguel Domingo Fuertes Loren, der damals zuständige Gemeindepfarrer, stellte bereits im Jahr 1916 einen Antrag beim Ministerium für Bergbau, um einen bis dahin unbekannten "blauen Stein" in einer Mine abbauen zu dürfen. Die Erlaubnis wurde aber nicht erteilt. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass damals ein anderer blauer Stein gemeint gewesen sein könnte. Genaueres darüber weiß man heute aber leider nicht.

3. Was bedeutet das Wort Larimar?

Das Wort lässt sich auf den ersten Blick und ohne Hintergrundinformationen nur schwer entschlüsseln. Wer Spanisch spricht, also die offizielle Landessprache der Dominikanischen Republik und einiger anderer Staaten, erkennt vielleicht noch den hinteren Wortteil "mar". Das ist das spanische Wort für "Meer". Aber was bedeutet der Wortteil "Lari"? Hier kommt der Entdecker Miguel Méndez wieder ins Spiel. Er hat eine Tochter, die er Larissa taufte. Um sie zu ehren und das karibische Meer als Fundort festzuhalten, bildete er aus dem Namen seiner Tochter und dem spanischen Wort "mar" das Kofferwort Larimar. Die attraktiven Edelsteine mit der karibisch blauen Farbe sind inzwischen international unter dieser Bezeichnung bekannt.

4. Vorkommen und Abbau: Wo kommt Larimar her?

Larimarsteine sind fest mit der Dominikanischen Republik in der Karibik verbunden, denn hier wurden sie entdeckt. Bis heute gibt es im Südwesten des Landes noch eine Mine in der majestätisch anmutenden Landschaft des Regenwaldes. Hier erfolgt nach wie vor der Abbau der Steine. Es sind bis heute keine anderen Vorkommen bekannt, daher wurde der seltene Stein auch zum Nationalstein der Dominikanischen Republik gekürt. Die Mine heißt "Mina de Larimar", aber sie wird viel häufiger "Los Chupaderos" genannt. Los Chupaderos ist eine Stadt in der Nähe.


Nach der Entdeckung der Steine am Strand in der Provinz Barahona war es nicht allzu schwer, den tatsächlichen Ort der Entstehung aufzuspüren. Man musste nur dem Flusslauf stromaufwärts folgen und ein wenig nach ihnen suchen. Die Region ist nicht versteckt und heißt Interessierte willkommen. Touristen und Reisende kommen daher gern vorbei, um diese einzigartige Mine in ihrer tropischen Umgebung zu besichtigen. Nach Vereinbarung darf man sogar einen eigenen Stein suchen.

5. Wofür verwendet man Larimar?

Bei diesem Mineral handelt es sich um einen höchst dekorativen Stein, der vor allem zu Schmuck weiterverarbeitet wird. Er wird bisher auch nur zu diesem Zweck abgebaut. Um die geschliffenen Cabochons und Perlen sympathisch in Szene zu setzen, kombinieren Schmuckmacher die Edelsteine häufig mit edlen Metallen. Neben Gold, das eine eher untergeordnete Rolle spielt, greifen die Designer häufig zu hochwertigem Sterlingsilber, in das sie die Edelsteine einfassen. Der silberne Metallglanz verleiht dem charmanten Blau des tropischen Meeressteins weiteren Charme.

6. Was ist ein Larimar wert?

Günstigen Schmuck mit einem originalen Larimarstein erhältst Du schon für unter 100 Euro. Je nach Anordnung der vorliegenden Mineralkristalle werden die Edelsteine zum Teil auch wertvoller eingeschätzt. Die Intensität der Farbe spielt für die Preisfindung eine entscheidende Rolle. Ist ein Stein intensiv blau oder besitzt er ein besonders leidenschaftliches Farbspiel, ist das Exemplar meist teurer als andere. Zusätzlich zu den genannten Eigenschaften wirken sich die folgenden auf den Wert aus:

  • Gewicht des Larimars
  • Komplexität des Schliffs
  • sonstige Gestaltung des Schmuckstücks

Wenn Du den Wasser- und Himmelsstein so liebgewonnen hast, dass Du selbst einen kaufen möchtest, solltest Du Dich vor Fälschungen in Acht nehmen. Da diese relativ einfach herzustellen sind und es nur eine einzige Mine für den Abbau der Edelsteine weltweit gibt, kommen immer mehr Imitate und Fälschungen auf den Markt. Sie bestehen in der Regel aus gefärbtem Glas oder Porzellan. Außerdem solltest Du vor dem Kauf daran denken, dass es Edelsteine gibt, die dem Larimar ähneln. Ähnlichkeit besteht vor allem mit Smithsonit und Türkis.

7. Ist Larimar ein Heilstein?

Larimarsteinen werden viele Wirkungen nachgesagt. Doch ob es sie wirklich gibt, ist nicht nur aufgrund der bisher recht kurzen Geschichte seit ihrer Entdeckung umstritten. Als Heilstein sollen sie demnach folgendes leisten:

  • die Selbstheilungskräfte von Körper und Geist aktivieren
  • störende Blockaden in den Muskeln und auf der emotionalen Ebene lösen
  • für kräftige und gesunde Knochen sorgen

Ob da etwas dran ist? Probiere es doch einmal mit Deinem persönlichen Heilstein aus!

8. Wie pflegt und reinigt man Larimar richtig?

Wer diese Edelsteine besitzt, sollte achtsam mit ihnen umgehen. Dann besteht kein großer Aufwand für Pflege oder Reinigung. UV-Licht und extreme Temperaturen können die blauen Pigmente zerstören und so zu einem deutlichen Verblassen führen. Wenn Du ihn nicht trägst, ist es also werterhaltend, wenn Du den Stein an einem geschützten Ort lagerst. Sollte das Schmuckstück einmal schmutzig sein, reinigst Du ihn am besten unter normal temperiertem, fließendem Wasser. Manche Menschen glauben auch an eine energetische Reinigung und legen den Larimar eine Weile in einen klaren Bach.

9. Fazit zum Heilstein Larimar

Der Larimar macht in erster Linie wegen seiner Farbe von sich reden. Blau ist eine der beliebtesten Farben, doch in diesem Mineral scheint das Spektrum noch etwas schöner. Die Komposition wirkt wie das karibische Meer oder der Himmel am Tag. Das alleinige natürliche Vorkommen in der Dominikanischen Republik macht den Edelstein genauso einzigartig wie sein ungewöhnlicher Name. Der geht auf den Namen der Tochter des Entdeckers zurück. Obwohl er kein klassischer Heilstein ist, lohnt es sich, ihn zu tragen. Denn er ist ein Stück von einem wahren Paradies!